Susanne

Hallo und Gauen Dach

… ik heit Susanne, oder Susi, komm ut Snevern in Nedersassen und bin ein Veersetaler Deern. Gern will ik Di wat öber mi vertelln…

Meine Geschichte erzähle ich auf Hochdeutsch, will ich doch alle Menschen mit meiner Geschichte erreichen.

Mit Musik bin ich groß geworden. Meine Eltern und Großeltern haben sich für Musik und das Musizieren begeistern können. So wurde es mir in die Wiege gelegt, dass auch ich das musikalisches Interesses entwickle und auslebe.

Ich besuchte die Musikschule, lernte die Grundbegriffe der Musik und begann mit meinem allersten Instrument, einem kleinen roten Glockenspiel, die Noten umzusetzen und nach vielem Üben auch eine Melodie erklingen zu lassen.

Nach meiner musikalischen Früherziehung ging es im Spielmannszug Schwalingen auf der Querflöte weiter. Allerdings war das nun gar nicht MEIN Instrument. Prima, dass ich dann in der Grundschule die Möglichkeit hatte, die Fertigkeiten für das Spielen der Sopranblockflöte zu erlernen und -als die Finger dann lang genug waren – habe ich auch die Altblockflöte im Schulorchester gespielt.

Zu dieser Zeit habe ich auch schon meine Harmonika gehabt. Durch meine Großeltern und Eltern kenne ich dieses Instrument schon mein Leben lang.
Mein Vater spielte damals eine Club-Harmonika, genau wie mein Opa. Die beiden haben häufig zusammen gespielt und ich durfte mich dann und wann auch mal an dem Instrument versuchen.

Früh übt sichFrüh übt sich was ein Meister werden will. (Schiller)

– damals wollte ich natürlich noch kein Meister werden und ich fragte mich auch, was Sinn und Zweck sei, wenn ich Meisterin werden würde. Ich war einfach ein Kind mit viel Spaß und Freude an der Musik.

Meine erste eigene Harmonika, eine Erika von Hohner, habe ich zu Ostern bekommen. Da war ich so ungefähr 6 Jahre alt. Immer mal wieder habe ich etwas gespielt – doch Musik und Melodie – das waren bis dahin  nun wirklich noch 2 verschiedene Paar Schuhe…

Beruflich hatte mein Vater einen Auftrag bei Hans von Eitzen. Bei diesem entdeckte Papa auf einem Regal viele Harmonikas. Die Männer kamen ins Gespräch – mit dem Ergebnis einer Einladung von Hans zum Handharmonika-Unterricht für mich. Also fuhr ich ein paar Tage später mit meinem Vater zu Hans und ich hatte meine erste Unterrichtsstunde. Da war ich 14 Jahre alt.

Hans zeigte mir geduldig das Spielen auf der Steirischen Harmonika. Das ging natürlich nicht auf meiner „Erika“ und so habe ich die ersten Monate auf Papas Instrument gespielt. Das reichte mir schon bald nicht mehr und ich bekam eine 3-reihige Steirische Harmonika. Aber es war ja fast zu erwarten, dass auch diese bald zu klein war und ich investierte in eine 4-Reihige, die fast 15 Jahre mein treuer musikalischer Begleiter war. Seit 2017 stehe ich mit meiner neuen Novak auf der Bühne und freue mich täglich über ihren wunderschönen Klang.

Mit Hans und seiner Frau Waltraud war ich schon auf vielen Musikantentreffen, bei denen ich andere Spieler kennen lernte und von denen ich wertvolle Tipps über die Musik und das Instrument erhielt. Durch diese Treffen und Auftritte habe ich viele Eindrücke und Erfahrungen sammeln können.  Treffen dieser Art waren und sind immens wichtig und eine für mich sehr wertvolle Zeit, denn über das Üben allein kommt man einfach nicht weiter. Kontakt und Austausch mit Gleichgesinnten und „Meistern“ gehören dazu – sind ein Muss.

2008 bekam Hans eine neue Schülerin: Johanna ist ihr Name. Auch sie wollte das Spielen auf der Steirischen Harmonika erlernen. Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden und konnten nach ein paar Monaten unter Hans´ Obhut und seiner fachlich kompetenten Anleitung unsere ersten gemeinsam musikalischen Auftritte bestreiten. Seither stehen wir regelmäßig gemeinsam auf der Bühne und versuchen unsere Zuhörer mit unserer Musik zu erfreuen.

2018 habe ich dann den großen Schritt gewagt und die Ausbildung zur Harmonikalehrerin bei der Michlbauer-Musikschule gemacht. Die Ausbildung hat mich unglaublich weiter gebracht, musikalisch und persönlich. Jetzt freue ich mich auf viele motivierte Schüler, denen ich die Freude am Musizieren weiter geben kann.

Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.

Victor Hugo